Smartes Haus: Geld gespart oder draufgezahlt?

Heizungsthermostat

Smart-Home-Anwendungen sollen den Alltag erleichtern, das Haus sicher machen und dabei helfen, Strom- und Heizkosten zu senken. Doch die Technologie hat auch Schattenseiten – einen hohen Energiebedarf und Ressourcenverbrauch.

Smarte Energiefresser im Stand-by

Smart-Home-Fans schätzen, dass Einsparungen von theoretisch bis zu 30 Prozent bei energiebezogener Haustechnik möglich sind. Bei solchen Angaben wird jedoch selten der Lebenszyklus der Smart-Home-Geräte berücksichtigt – schon die Produktion, der Transport und ebenso die Entsorgung von Gehäusen, Elektronik und Batterien verbrauchen Energie und produzieren CO2. Einmal in Betrieb genommen, kann der ständige Stand-by-Modus Kosten von jährlich 100 Euro verursachen, hat die Umweltorganisation BUND berechnet. „Wenn der Nutzen von smarten Anwendungen bewertet wird, sollte man auch Haushaltsgröße, Gebäudealter und Bausubstanz einbeziehen“, erläutert Krzysztof Pompa von der Bausparkasse BHW.

Nutzer muss Gewohnheiten umstellen

In einer Studie der Technischen Hochschule Köln verbrauchten 57 Prozent der beteiligten Einfamilienhaushalte bei der zweijährigen Nutzung eines Smart-Home-Systems zwar weniger Energie. Doch nur 14 Prozent konnten den Gasverbrauch mit 20 bis über 30 Prozent deutlich senken. Bei den restlichen 43 Prozent stieg der Energiebedarf sogar. So kann auch intelligente Technik beispielsweise ein falsches Lüftungsverhalten mit gekipptem Fenster bei laufender Heizung nicht mehr ausgleichen. „Wer Geräte smart steuert, sollte auch seine Verbrauchsgewohnheiten kritisch prüfen und gegebenenfalls anpassen“, so Pompa. Je nach Wohnung und Möglichkeiten vor Ort kann es eine Alternative sein, statt in Technik in Wärmedämmung zu investieren, am besten mit natürlichen Baustoffen. Dann sinkt die Energierechnung tatsächlich.

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