Die Technik zu Hause wird immer komplexer, immer mehr Geräte wie Luftreiniger, Streaming-Boxen aber auch die Weihnachtsbeleuchtung sind kaum mehr zu überblicken. Wird das Haus verlassen, soll möglichst alles ausgeschaltet sein, ein Spießrutenlaufen beginnt. Smarte Steckdosen schaffen hier aber Abhilfe. Lesen Sie mehr in unserem smarte Steckdosen Test 2023.
Die Testgeräte im smarte Steckdosen Test 2023
Smarte Technik schreckt viele potenzielle Nutzer noch ab. Dabei kann es so hilfreich sein, wenn Haushaltsgeräte, Lampen und weiteres elektrische Zubehör vernetzt sind. So lässt sich beispielsweise besser kontrollieren, ob die Kaffeemaschine versehentlich angelassen wurde und das ganz ohne bei der Hälfte vom Arbeitsweg umzukehren.
Ein Blick aufs Smartphone genügt, und es wird sichtbar und noch besser: Es kann auch gehandelt werden. Nun sind längst nicht alle Geräte im Haushalt schon dafür geeignet, und dass müssen sie auch nicht.
Smarte Steckdosenadapter oder gar ganze Anschlussleisten ermöglichen es, jedes Gerät im Haushalt zu kontrollieren. Wir nehmen gleich 21 dieser Steckdosen unter die Lupe.
Auswahl der passenden smarten Steckdose
Wer nicht nur ein oder zwei Geräte im Haushalt über smarte Steckdosen betreiben möchte, sondern wirklich einen Großteil der Haushaltsgeräte und Lampen kontrollieren will, sollte sich zu Beginn einen Plan machen, auf welches System er setzt. Der Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt.
Neben den bereits seit vielen Jahren im Markt etablierten Protokollen Zigbee oder ZWAVE, welche eine Steuerzentrale voraussetzen, sind gerade im günstigen Bereich so genannte WiFi-Steckdosen angesagt. Jede Steckdose wird dabei ins heimische WLAN integriert und kann via App gesteuert werden.
Der Vorteil: Es wird keine zusätzliche zentrale Technik benötigt. Der Nachteil: Diese Geräte verstopfen das heimische Netzwerk. Hinzu kommt, dass die meisten Geräte über Server aus China laufen, Sicherheitsbedenken sind somit nicht von der Hand zu weisen.
Doch hier gleich ein Tipp vorab: WLAN-Steckdosen lassen sich in der Regel auch ins Gastnetzwerk, welches beispielsweise Fritz!Boxen bereitstellen, integrieren. Somit sind sie getrennt vom heimischen PC, den Tablets und Smartphones und können somit keinen Schaden verursachen.
Zudem sollte man sich auf wenige Hersteller – im Optimalfall nur einen – konzentrieren, denn nur so lassen sich alle Steckdosen mit einer App steuern. Aktuell ist dies herstellerübergreifend nur mit der Smart-Life-App möglich, die beispielsweise die Steckdosenleisten von Strong, Silvergear, Hama und auch Unitec sowie weitere Modelle bei den Plugin-Adaptern unterstützt.
Smarte Zwischenstecker im Test
Im Test nehmen wir gleich drei Kategorien von smarten Steckdosen unter die Lupe. Zum ersten die so genannten smarten Plugs. Diese Zwischenstecker erlauben es in der Regel, ein Gerät damit zu steuern. Im Test hat sich aber gezeigt, dass ein Großteil der Plugs mitlerweile bis zu 16 A oder 3 650 Watt schalten kann.
Somit ist es auch möglich, nach dem Plug eine Verteilerdose zu steuern, um beispielsweise sämtliche Ladegeräte, Küchengeräte oder den TV-Platz zu schalten. Die Plugs sind in verschieden Größen erhältlich und einmal mehr kommt es auch in der Praxis auf die Größe an.
Allerdings in dem Falle je kleiner desto besser, denn speziell kleine Plugs wie das Modell von Unitec im Testfeld erlauben den Betrieb mehrerer Plugs nebeneinander in Mehrfachsteckdosen. Bei größeren Modellen wie dem Fritz! Plug ist dies nicht ohne Probleme möglich. Plug ist aber nicht gleich Plug, denn beim Funktionsumfang sind auch hier Unterschiede zu sehen.
Zwei der Plugs – ein Modell von Hama und ein Modell von Luminea – verfügen über zusätzliche USB-Anschlüsse. Somit ermöglichen diese Adapter, auch Smartphones ohne zusätzliches Netzteil damit zu laden.
Zudem sind auch Zwischenstecker erhältlich, die nicht nur auf das reine Ein- und Ausschalten begrenzt sind, sondern auch dimmen können. Dies ist beispielsweise beim Luminea ZX-5229 der Fall.
Diese Geräte sollten aber nur im Zusammenspiel mit Lampen genutzt werden und auch hier sollte darauf geachtet werden, dass das darin enthaltene Leuchtmittel Dimming verträgt. Alles in allem können wir aber im Testfeld alle Zwischenstecker auf ihre Weise empfehlen. Die Schaltung wird bei allen Modellen einwandfrei und auch zuverlässig absolviert.
Smarte Steckerleisten 2023
Zu den Zwischensteckern werden auch vermehrt Steckerleisten angeboten. Gleich fünf nehmen wir im Testfeld unter die Lupe. Diese Leisten verfügen – ausgenommen das Modell der Marke Tint – über separat schaltbare Steckdosen und zudem auch USB-Anschlüsse.
Jeweils vier Steckdosen lassen sich über App oder Sprachsteuerung an den Modellen von Strong, Hama, Unitec und Silvergear schalten. Im Gegensatz zu den Zwischensteckern sind auch die USB-Schnittstellen – wenn auch stets alle zusammen – schaltbar. Somit kann der Nutzer mit diesen smarten Steckdosen sehr detailgenau agieren.
Einziges Manko der im Test befindlichen Steckdosen: Die Einzellschaltung kann tatsächlich nur smart erfolgen, an den Leisten selbst ist nur ein Schalter vorhanden, der dann alle Steckdosen zusammen steuert.
Smarte Außensteckdosen im Test
Auch für den Außenbereich sind smarte Plugs oder gar ganze Steckdosensäulen mit smarter Unterstützung vorhanden.
Drei verschiedene Modelle haben im Test gezeigt, dass auch hier Außenbeleuchtung, aber auch Poolpumen und ähnliches sehr komfortabel steuerbar sind. Beim Modell von Müller Licht, der Marke Tint, sollte allerdings ein Elektriker die Installation übernehmen, da dieses fest angeschlossen wird.
Anmeldung nötig
Alle smarten Steckdosen haben eins gemein, sie müssen zuerst mit Hilfe einer App eingerichtet werden. Die meisten Modelle – abgesehen dem Plug von Fritz! – erfordern dabei auch eine Anmeldung am jeweiligen Portal.
Einmal mehr zeigt sich hier, dass es sinnvoll ist, auf Geräte zu setzen, die in einer App oder einem Portal gesammelt verwendet werden können. Ist die App nämlich einmal angemeldet, können weitere Geräte ebenfalls sehr einfach angemeldet werden.
Mit Hilfe so genannter Skills erlauben anschließend alle smarten Steckdosen und deren Apps auch die Anmeldung bei den Sprachsteuerungs-Systemen Amazon Alexa und Google Assistent. Einzig bei Apples Siri sollten Sie vor dem Kauf genau schauen, ob dieser Assistent unterstützt wird.
Steckdosen mit Timer
Alle Modell erlauben auch die Timer-Steuerung. Somit ersetzten die smarten Dosen nicht nur einen Schalter, sondern auch die oft zum Einsatz kommende Zeitschaltuhr.
Dank der perfekten Integration sind hier auch außergewöhnliche Routinen einstellbar, beispielsweise das eine Steckdose eine Lampe zum Sonnenuntergang einschaltet und zum Sonnenaufgang aus.
Manuelle Schaltung wichtig
Abschließend noch ein Hinweis: So schön die smarte Welt auch ist, trotzdem sollte immer auch ein Ausfall der smarten Technologie in Betracht gezogen werden.
Mit Ausnahme der Plugs von Philips Hue, Tint und Fritz! sind alle Systeme bei der App-Steuerung auf ein aktives Netzwerk mit ständigem Internetzugang angewiesen. Fällt das Internet aus, ist eine Schaltung nicht möglich. Somit ist es wichtig, dass die Schalter der Steckdosen zugänglich sind, um manuell Geräte schalten zu können.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen smarte Steckdosen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Ricardo Petzold
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