Systemtest des Starter Kit Plus von Panasonic

Nachdem wir alle Komponenten aufgebaut haben, wollen wir das Starter Kit Plus natürlich auch testen. Den Türsensor und Wasserschadenmelder können wir dabei direkt am Sensor selber testen. Beim Glasbruchmelder und der Sirene unterstützt uns hingegen die App. Besonders interessant: Den Glasbruchmelder testen diese durch Abspielen einer Tonsequenz, die das Zerschlagen einer Scheibe wiedergibt. In unserem Fall funktionieren alle Komponenten einwandfrei, sodass wir uns nun der weiteren Einrichtung der App und einem ersten Alarmtest widmen können.

App des Starter Kit einrichten

Selbstverständlich können den Sensoren des Starter Kit  in der App eigenen Namen gegeben werden. Auch ist die Zuordnung zu Räumen möglich, was die spätere Lokalisierung einer Alarmmeldung erleichtert. Wenn beispielsweise alle Fenster mit Öffnungskontakten versehen sind, kann die Anlage bei einer Alarmmeldung genau mitteilen, welches Fenster in welchem Raum betroffen ist. Zusätzlich legen wir in der App noch Rufnummern für den Alarmfall an. Diese werden dann nacheinander angerufen und es gibt eine Alarmmeldung vom Band, die auf einen möglichen Einbruch – aber auch einen Wasserschaden – hinweist. Schließlich lässt sich noch eine Verzögerungszeit für die Aktivierung und Deaktivierung der Anlage sowie die Lautstärke des Signaltons einrichten. Standardmäßig ist hier eine Minute hinterlegt, was uns allerdings insbesondere für die Deaktivierung deutlich zu lange vorkommt. Umso kürzer die Zeit zum Entschärfen, desto besser. Wir legen jeweils 20 Sekunden fest und deaktivieren zudem den Ton für die Entschärfung der Anlage, um die Möglichkeit der Sabotage zu erschweren. Anschließend unterziehen wir das Alarmsystem von Panasonic einem Test.

© Screenshot Mike Bauerfeind
© Screenshot Mike Bauerfeind

Zuverlässige Signalisierung

Nachdem die Anlage scharf geschaltet ist, öffnen wir die Eingangstür. Umgehend bekommen wir (trotz aktvierter Verzögerung) eine Push-Mitteilung auf das Handy. Das ist sehr gut, denn auch, wenn die Anlage anschließend von einem potentiellen Einbrecher deaktiviert würde, bekommt der Eigentümer so einen ersten Hinweis auf einen möglichen Einbruch. Wir lassen die Anlage weiter geschärft – dank des abgeschalteten Signaltons wird ein potentieller Einbrecher nicht auf den Standort der Steuereinheit aufmerksam gemacht. Nach den eingestellten 20 Sekunden beginnt die Anlage zuverlässig mit der Alarmmeldung: Die Sirene springt an, eine weitere Push-Meldung erscheint auf dem Smartphone und einige Sekunden später bekommen wir den Alarmanruf auf der ersten hinterlegten Nummer. Zwar besteht jetzt immer noch die Gefahr, dass der Einbrecher das System außer Gefecht setzt, aber zumindest die Alarmierungskette ist in Gang gesetzt. Dennoch: Auch bei diesem System sehen wir deutliche Defizite was den Sabotageschutz angeht.

Keine Cloud

Bisher setzt Panasonic beim System nicht auf eine Cloud-Lösung. Was aus Datenschutzgründen erstmal positiv klingt, hat aber einen deutlichen Haken: Die App verbindet sich permanent mit dem heimischen System und muss so permanent aktiviert sein (sonst kommen keine Push-Mitteilungen). Das macht sich bei der Performance der Smartphones negativ bemerkbar, außerdem „saugt“ die App den Akku leer. Aus diesem Grund wäre eine zusätzliche Anbindung über eine (von Panasonic immerhin geplante) Cloud-Lösung durchaus eine gute Idee.

Sabotage des Starter Kit Plus von Panasonic leicht möglich

Was die Sirene angeht, reicht ein einfaches Abziehen des Netzteiles aus, um diese abzuschalten. Deshalb empfehlen wir wie schon erwähnt die Montage möglichst weit an der Decke. Leider ist dies auch mit dem Abziehen der Basisstation möglich. Während das Konkurrenzsystem von Egardia wenigstens über einen Akku verfügt, reicht bei Panasonic das einfache Herausziehen des Netzteiles aus. Dann erfolgt keine Alarmsignalisierung mehr. Vergleichen wir die Sicherheit beider Systeme einmal genauer, hat dabei Egardia eindeutig die Nase vorn. Ein Einbrecher, der standardmäßig zuerst alle Sicherungen des Hauses abschalten würde, legt damit das Panasonic-System komplett lahm, während die Anlage von Egarida immerhin noch einen lauten Signalton von sich gibt. Panasonic hat dieses Problem allerdings auch erkannt und bietet eine Notstromversorgung als Zubehör an. Allerdings: Damit in diesem Falle ein Anruf auflaufen würde, muss natürlich auch der Router mit dem Notstromaggregat versorgt werden. Nicht umsonst weist Panasonic aber auch an mehreren Stellen darauf hin, dass das Starter Kit Plus lediglich zur Vergrößerung der Sicherheit, nicht aber als professionelles Alarmsystem anzusehen ist.

Bildquellen:

  • Screenshot_Panasonic: © Screenshot Auerbach Verlag
  • Panasonic_Starter_Kit_Plus: © Panasonic