Vor einem Jahr haben wir das Smart-Home-Kit Plus von Panasonic sowie einige Zusatzkomponenten genau getestet und gezeigt, was die Komponenten insbesondere im Bereich der Diebstahlsicherung in den eigenen vier Wänden leisten kann. Inzwischen gibt es von Panasonic weitere Komponenten zur Erweiterung der Basisausstattung, die wir natürlich wieder genauer unter die Lupe genommen haben.
Dabei handelt es sich zum einen um zwei Überwachungskameras für den Innen- und Außenbereich: Die KX-HNC200 ist eine Kamera für den Innenbereich, das System KX-HNC600 das entsprechende Gegenstück für die Außenmontage. Dann haben wir uns noch die Schaltsteckdose KX-HNA101, die Fernbedienung KX-HNK102 sowie die Notstrombatterie KX-HNP100 angeschaut und in unser seit einem Jahr laufendes Testsystem integriert.

Innenkamera KX-HNC200

Zum Kaufpreis von 79,99 Euro (UVP) bietet Panasonic eine Überwachungskamera für den Innenbereich an. Wie auch beim Gegenstück für außen wird diese ausschließlich per Funk mit der Basisstation gekoppelt. Die verwendete Funkverbindung, DECT ULE verbindet die Geräte mit einer Distanz bis zu 300 Metern. Wer also weitere Entfernungen abdecken möchte, hat das Risiko, dass es zu Problemen mit der Verbindung kommen kann. Vorweg: Weder bei der Innen- noch der Außenkamera konnten wir diesbezüglich Schwierigkeiten feststellen. Geliefert wird die Kamera mit einer Wandhalterung und dem zugehörigen Netzteil. Eine Montage ist Systembedingt aber wirklich nur an Wänden und nicht an der Decke möglich. Denn Panasonic hat die Halterung so konstruiert, dass die Kamera bei Deckenmontage nur verkehrt herum angebracht werden kann. Theoretisch könnte das kopfstehende Bild zwar per Software wieder umgedreht werden, doch Panasonic bietet eine solche Funktion in der App nicht an.
Die Einbindung in das System ist problemlos und schnell mit wenigen Aktionen erledigt. Hier gebührt Panasonic generelles  Lob, denn alle Komponenten lassen sich sehr einfach am System An- und Abmelden. Weniger begeistert waren wir von der Auflösung: Maximal in VGA-Qualität (640 x 480) mit bis zu 6 Bildern pro Sekunde kommt das Bild in der App an. Das ist nicht mehr zeitgemäß und reicht gerade einmal für einen Gesamtüberblick aus. Später einen Täter anhand der Aufzeichnung zu identifizieren dürfte aber schwierig werden. Wir hätten uns hier mindestens 720p wie bei vielen Mitbewerbern gewünscht. Vorteil ist, dass die Verbindung zur Kamera von unterwegs mit sehr geringem Datenverbrauch möglich ist. Für hochauflösende Einblicke ins Zuhause hat Panasonic für Juni eine Full-HD Kamera angekündigt.

Funktionen

Abgesehen von der schwachen Auflösung funktioniert die Kamera aber gut und zuverlässig. In der App kann jederzeit ein Blick auf das Bild geworfen werden. Bei mehreren Kameras gibt es auch ein Übersichtsbild mit bis zu vier Überwachungskameras. Das ist auch gleichzeitig die maximale Anzahl an Bildquellen, die an die Basisstation angeschlossen werden können. Um den Aufzeichnungsmodus zu nutzen, ist eine optionale SD-Karte erforderlich, die in die Basisstation eingefügt werden kann. Dort lässt sich auch festlegen, ob und wann die Kamera eine automatische Aufzeichnung starten soll. Das kann natürlich bei einer erfassten Bewegung der Fall sein. Genauso lässt sich aber auch die automatische Aufnahme über einen eingebauten Geräuschsensor oder temperaturbezogen aktivieren. Um hier wirklich nur Dinge aufzuzeichnen, die relevant sind, lässt sich auch die Empfindlichkeit regeln und der Erfassungsbereich im Bild eingrenzen.Eingebaute Infrarot-LEDs erlauben auch bei völliger Dunkelheit einen Blick in den Raum.

 

Kamerasteuerung über die App.

 

Eingebaut ist auch ein Mikrofon sowie ein Lautsprecher. Somit ist über die Kamera auch eine Kommunikation (also zum Beispiel das Ansprechen einer Person oder die Nutzung als Babyfone) möglich. Als kleines Zusatzfeature können über die Kamera auch fünf Schlaflieder abgespielt werden, die ein Baby beim Einsatz als Babyfon in den Schlaf wiegen sollen. Im Nachtmodus liefert die Kamera dank eingebauter Infrarotausleuchtung ebenfalls recht annehmbare Bilder.

Außenkamera KX-HNC600

Das passende Gegenstück ist die Außenkamera KX-HNC600. Diese ist natürlich wetterfest aufgebaut und wird mit einer stabilen Halterung ausgeliefert, welche ebenfalls eine Wandmontage und eine Deckenmontage ermöglicht. Technisch ist die Kamera dem Innenmodell sehr ähnlich. Verzichtet wurde allerdings auf die im Außenbereich unnötigen eingebauten Schlaflieder. Zusätzlich zum visuellen Bewegungsmelder ist noch ein Infrarot-Bewegungsmelder eingebaut, der eine noch bessere Bewegungserkennung für den Außenbereich ermöglicht. Allerdings lässt sich bei diesem der Überwachungsbereich nicht so einfach wie beim Bildsensor per Software einschränken. Dies kann zum Beispiel erforderlich sein, wenn ein Baum im Bild ist und dieser ständig den Bewegungssensor aktiviert. Im Normalfall sollte der IR-Sensor darauf zwar nicht ansprechen, sollte dies aber doch der Fall sein, Liefert Panasonic kleine Plastikkappen. Damit lässt sich auch am unten an der Kamera angebrachten IR-Sensor der Aktionsbereich einschränken. Die Auflösung und die weiteren Funktionen sind mit der Innenkamera identisch – also auch die nicht so berauschende Auflösung. Das stört im Außenbereich noch deutlich mehr als bei der Innenkamera, da hier in der Regel größere Überwachungsbereiche abgedeckt werden müssen. Wie bei der Innenkamera ist auch hier eine Nachtsichtfunktion eingebaut. Bei Dunkelheit wird allerdings im Test die Schärfe deutlich geringer.

Vergleich Innenkamera und Außenkamera jeweils bei Tageslicht und in der Nacht.

Betrieben wird die Außenkamera ebenfalls über ein Netzteil. Damit ggf. längere Strecken bis zur nächsten Steckdose überbrückt werden können, liegt noch ein zusätzliches Verlängerungskabel bei. Überrascht waren wir abermals von der hohen Reichweite der Kamera. An einer Stelle, wo herkömmliche WLAN-Kameras schon schlappmachen, liefert das Gegenstück von Panasonic stets unterbrechungsfreie Bilder in die App.

Im Betrieb

Das Zusammenspiel beider Kameras funktionierte im Test einwandfrei. Über die Smart-Steuerung lassen sich auch beliebige Szenarien programmieren. Die naheliegendste Funktion ist natürlich die automatische Aufzeichnung, sobald eine Bewegung erkannt wird. Aber auch alle anderen Sensoren und Schalter können in solche Szenarien eingebunden werden. So könnte eine Bewegung auch eine Schaltsteckdose ansteuern und eine Lampe einschalten oder anspringende Melder an Tür oder Fenster ebenfalls eine Aufzeichnung starten. Die Möglichkeiten hier sind sehr komplex, so dass bei der Einrichtung ein wenig aufgepasst werden muss, dass auch die richtige Aktion programmiert wird. Das merkten wir selber, als wir uns wunderten, dass beide Kameras ein Aufnahme starteten, wenn eine Bewegung von der Innenkamera registriert wurde. Die Ursache war einfach eine Fehlkonfiguration bei der auslösenden Quelle. Hier hatten wir versehentlich statt der Außenkamera die Innenkamera gewählt. Selbstverständlich kann jederzeit über die App in den Livestream der Kameras geschaut werden. Sogar das Streaming im Mobilfunknetz (bei ausreichender Geschwindigkeit) ist möglich, so dass auch von Unterwegs mal ein Blick auf das eigene Heim möglich ist. Nicht wirklich gefallen hat uns aber die niedrige Auflösung.

Bildquellen:

  • Handsender: © Panasonic
  • Smartplug: © Panasonic
  • App Plug: © Mike Bauerfeind/Auerbach Verlag
  • Notstromakku: © Panasonic
  • Teaser Panasonic: © Panasonic