Alarmsystem einrichten

Konfiguration der Alarmeinstellungen

Prinzipiell hat die App nämlich schon während der Installation die Konfiguration der Alarmanlage im Hintergrund übernommen. Würde der Nutzer das System nun scharf schalten, würde die Auslösung eines Sensors bereits für eine Alarmierung sorgen. Wir haben bei uns zusätzlich noch eine der Schaltsteckdose  integriert, so dass diese im Alarmfall aktiviert und beispielsweise eine angeschlossene Lampe aktivieren würde. Diese muss dann noch über den Menüpunkt Lichtkonfiguration im Sicherheits-Menü hinzugefügt werden. Zur Wahl stehen hier verschiedene Licht-Szenarien wie Alarm-Licht oder ein Coming-Home-Licht. Zur Alarmsignalisierung dient unsere Sirene sowie zusätzlich der Rauchmelder, was zuvor im Einstellungsmenü aktiviert werden muss. Im Feintuning lassen sich freilich noch weitere Einstellungen vornehmen. So gibt es hier eine programmierbare Scharfschaltverzögerung und unsere Sirene lässt sich hier detailliert konfigurieren. Der Nutzer hat beispielsweise die Wahl zwischen zahlreichen verschiedenen Alarmtönen, die je nach gewähltem Ton eher einen Warnton (z. B. Sound 7 bis 9) oder sehr abschreckende und unangenehme Sirenentöne (insbesondere Sound 1 bis 3) abgeben. Die Lichtsignalisierung durch die beiden eingebauten roten LEDs lässt sich hier ebenfalls variieren. Je nach Signalton gibt die Sirene einen sehr lauten und schrillen Ton ab, der auch noch mehrere Meter entfernt einen potentiellen Einbrecher mit fast schon schmerzenden Tönen penetriert und so abschrecken sollte. Etwas versteckt lassen sich einzelne Sensoren auch mit einer Zeitverzögerung versehen. So kann beispielsweise der Türsensor so programmiert werden, dass er erst nach einer gewissen Zeitspanne den Alarm auslöst.

Theoretisch wäre diese Funktion gut geeignet, um nach dem Betreten des Hauses noch genügend Zeit zur Entschärfung zu haben, beispielsweise über einen versteckt angebrachten Schalter. Auch die Betätigung eines Keypads oder RFID-Readers im Innenbereich wäre hypothetisch denkbar, denn momentan hat eQ-3 solche Geräte noch nicht im Sortiment. In der Praxis allerdings gibt es ein Problem: Denn die Meldeverzögerung dient einem anderen Zweck. Zum Beispiel um bei einer aktivierten Alarmanlage ein Haustier hereinzulassen oder ein kurzzeitiges Öffnen des Fensters nicht an die Heizungssteuerung weiterzugeben. Wird aber der Sensor (in unserem Falle die Tür) innerhalb der Verzögerungszeit wieder geschlossen, erfolgt keine Signalisierung und demzufolge wird kein Alarm ausgelöst. Demnach braucht ein potentieller Einbrecher nur die Tür wieder zu schließen und die Sirene bleibt stumm. Für unsere Zwecke also nicht geeignet. Daher würden wir uns parallel zur Scharfschaltverzögerung auch eine programmierte Auslöseverzögerung wünschen, die nach Ansprechen des so eingestellten Sensors immer Alarm auslöst, falls während der Zeitspanne der Schutz nicht deaktiviert wurde. Eine zusätzlich erhältliche Funkfernbedienung kann diese Aufgabe übrigens noch etwas komfortabler übernehmen. Neben einem vollständigen Scharfschalten und der kompletten Deaktivierung gibt es noch einen so genannten Hüllenschutz. Dieser bezieht nur zuvor ausgewählte Komponenten ein und ist als Schutzmodus bei Anwesenheit gedacht. Sinn würde hier machen, die Bewegungsmelder im Haus zu deaktivieren, aber die Tür- und Fenstersensoren scharf zu schalten. Auch eine räumliche Beschränkung wäre denkbar. So könnte das nachts nicht genutzte Erdgeschoss überwacht werden, während die Schlaf- und Wohnstube in der ersten Etage ausgenommen wird.

Alarmmeldung

Signalisierung eines Einbruchalarms über die App von eQ-3

Ist das System entsprechend aktiviert und scharf geschaltet, wird im potentiellen Einbruchsfall ein Alarm ausgelöst. In unserem Fall ist das die optische und akustische Signalisierung der Sirene sowie der Alarm des Rauchmelders. Wären mehrere Rauchmelder installiert, würden selbstverständlich alle Geräte einen Alarm ausgeben. Auf dem Smartphone selbst informiert eine Push-Mitteilung sowie eine Alarmmeldung in der App über die Auslösung. Hier haben wir einen kleinen Kritikpunkt: Zwar wird der Nutzer auch akustisch mit der Push-Meldung gewarnt, diese ist aber prinzipiell erst einmal im gleichen Signalton wie andere Push-Meldungen des Gerätes auch. Das birgt grundsätzlich die Gefahr, dass der Nutzer eine solche Meldung einfach im Ernstfall unterwegs nicht mitbekommt. Leider gibt es in der App selbst keine Möglichkeit, die optische Alarmmeldung mit einem möglichst auffälligen Signalton zu kombinieren. Denkbar wäre ein Sirenensignal oder wenigstens die Möglichkeit, einen beliebigen Klingelton zu programmieren. Vielleicht nehmen die Programmierer aber diesen Hinweis auf und integrieren eine solche Lösung demnächst in der App. Ansonsten sind wir nämlich mit dem System doch recht zufrieden und insbesondere von der Benutzerfreundlichkeit angetan.

Sabotageschutz

Natürlich ist ein Alarmsystem immer nur so gut wie sein Schutz vor Sabotage. Um es nochmal in aller Deutlichkeit zu sagen: Nahezu alle Alarmsysteme zur Selbstmontage sollten ausschließlich als Verbesserung der Sicherheit angesehen werden, können und sollen aber den generellen Einbruchschutz (z. b. Schutz der Fenster vor dem Aufhebeln, sichere Schlösser etc.) nicht ersetzen. Auch eine professionelle Alarmanlage ersetzen solche Smart-Home-Systeme nicht. Das gilt auch für das Starterset Homematic IP Sicherheit. Einen klassischen Sabotageschutz gibt es hier nämlich nicht. Schafft es ein potentieller Einbrecher, die Basis ohne Alarmauslösung zu erreichen oder vor einer Signalisierung Internet und ggf. Strom zu kappen, ist der Schutz natürlich wirkungslos. Einen Manipulationsschutz gibt es nämlich nicht. Wir haben beides getestet: Sowohl beim Ausfall der Internetleitung als auch bei Stromverlust erfolgt keine externe Alarmierung mehr. Immerhin: Fällt nur die Internetverbindung aus, wird immerhin noch die Sirene im Haus aktiviert. Die programmierten Regeln liegen also offenbar direkt in der Basisstation und erfreulicherweise nicht in der Cloud. Das haben wir bei anderen Systemen schon anders erlebt. Ärgerlich ist allerdings, dass ein Ausfall nicht vom System registriert wird. Die App jedenfalls signalisierte weder unseren absichtlich herbeigeführten Stromausfall noch das Kappen der Internetleitung für jeweils 15 Minuten. Das wäre genügend Zeit für Einbrecher, die Wohnung zu durchwühlen während sich der Nutzer in vermeintlicher Sicherheit wähnt. Wie gesagt: Ein eher unwahrscheinliches Szenario, aber dennoch durchaus denkbar. Abhilfe würde eine permanente Kontrolle der Erreichbarkeit schaffen. So könnte der Server in der Cloud nach einer gewissen Zeit von sich aus Alarm schlagen, wenn das System nicht mehr erreichbar ist.

Bildquellen:

  • HmIP-Fensterkontakt-drei-Teile-7f1c45ee: © eQ-3
  • HmIP-Schaltsteckdose-L-oS_141836_web2-06784116: © eQ-3
  • HmIP-Alarmsirene-V-oS_142801A0_web-7690c237: © eQ-3
  • HmIP-Rauchwarnmelder_U-3_web-94aed4ab: © eQ-3
  • 10-Jahres-Batterie: © Mike Bauerfeind
  • HmIP-Bewegungsmelder-vorne-59303097: © eQ-3
  • HmIP_Kreisgrafik_Sicherheit_mit_Logo_20160930-e1fe0c5d: © eQ-3