Trends im Smart-Metering 2026: Konnektivität, KI und Gebäudeautomation

Multi-Connectivity-Management System

Der Übergang zu digitalen, kommunizierenden Messsystemen schreitet voran: Für Energieversorger und Stadtwerke gewinnt das Thema Smart Metering eine immer stärkere strategische Bedeutung.

Der Anbieter Elvaco AB aus Kungsbacka (Schweden) sieht für das Jahr 2026 drei wesentliche technologische Trends – Multi-Konnektivität, adaptives Netzwerkmanagement mit KI-Agenten sowie die Vernetzung mit Gebäudeautomation. Als Querschnittsthema betont Elvaco zudem die Sicherheit der Infrastruktur und Datenverarbeitung.

Trend 1: Multi-Konnektivität

Intelligente Messsysteme setzen heute bereits auf verschiedene Funk- und Drahttechnologien wie wired M-Bus, wireless M-Bus oder LoRaWAN. In Zukunft werden weitere Technologien hinzukommen. Entscheidend ist daher eine flexible Infrastruktur, die technologische und anbieterbezogene Abhängigkeiten vermeidet.

„One-fits-all gibt es nicht. Gefragt ist diejenige Technologie, die sich für den jeweiligen Einsatzzweck am besten eignet.“

Dino Tsoumakis, Head of Business Development bei Elvaco

Die Wahl der richtigen Technologie hängt stark vom Anwendungsfall ab: Raumtemperaturüberwachung erfordert minütliche Datenübertragungen – ideal für wireless M-Bus –, während LoRaWAN oder NB-IoT für Verbrauchsmessungen mit größeren Übertragungsabständen geeignet sind. Anbieter mit modularen Lösungen und Multi-Connectivity sind im Vorteil.

Trend 2: Adaptives Netzwerkmanagement mit KI-Agenten

Mit der zunehmenden Digitalisierung steigen auch die Anforderungen an die Netzwerke. Monitoring allein reicht nicht mehr – gefragt ist proaktives, intelligentes Netzwerkmanagement. Hier kommen KI-Agenten ins Spiel, die Fehler frühzeitig erkennen, Datenströme intelligent leiten und Netzlasten automatisch ausbalancieren können.

Ein zentrales Element ist die Unified-Management-Plattform, mit der sich Endgeräte unterschiedlicher Hersteller zentral steuern lassen – unabhängig von Technologie oder Anbieter. Dies sorgt für mehr Resilienz, Effizienz und Transparenz im Netzbetrieb.

Trend 3: Vernetzung mit der Gebäudeautomatisierung

Smart Metering wird zunehmend mit der Gebäudeautomation verbunden. Verbraucher fordern Schnittstellen zu Smart-Home-Systemen, um Energieverbrauch transparenter zu machen und aktiv steuern zu können – etwa durch die Kopplung von Zählern mit Heizungssteuerung oder Photovoltaikanlagen.

Offene Plattformen wie HomeAssistant zeigen bereits heute, wie sich Smart-Meter-Daten in bestehende Hausautomationen integrieren lassen. Damit steigen jedoch auch die Anforderungen an Datenschnittstellen und Sicherheit.

Querschnittstrend: Sicherheit der Infrastruktur und Daten

Smart-Metering-Infrastrukturen sind Teil der kritischen Infrastruktur und damit besonders schützenswert. Regulatorien wie KRITIS, NIS-2 oder der Cyber Resilience Act setzen strenge Vorgaben. Anbieter müssen Sicherheitsupdates automatisiert einspielen, Systeme kontinuierlich überwachen und potenzielle Schwachstellen frühzeitig erkennen.

„Selbst wenn es nur um Messwerte aus einem Temperaturmonitoring geht, zerstören Sicherheitslücken das Vertrauen der Kunden.“

Dino Tsoumakis

Der Schutz sensibler Daten und eine stabile, ausfallsichere Infrastruktur sind Grundvoraussetzung für die Akzeptanz und langfristige Nutzung smarter Messsysteme.

Fazit und Ausblick

Für Versorger, Stadtwerke und Messdienstleister steht 2026 ganz im Zeichen von Flexibilität, Automatisierung und Sicherheit. Wer frühzeitig auf modulare Systeme, KI-basierte Netzwerksteuerung und Interoperabilität mit Gebäudeautomation setzt, kann langfristig Wettbewerbsvorteile erzielen – sowohl technologisch als auch wirtschaftlich. Smart Metering wird zur strategischen Säule der Energiewende – intelligent, vernetzt und sicher.

Quelle: https://www.elvaco.com/de

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