Smarte Heizungssteuerung von Gigaset

Das smarte Set von Gigaset Elements ist schon einige Jahre auf dem Markt. Auch hier bei Smart-Wohnen.net haben wir das System bereits auf Herz und Nieren getestet. Nun hat Gigaset nachgelegt und erlaubt endlich auch die lang erwartete Möglichkeit, die heimische Heizung smart zu steuern.

DECT-Thermostate

Gigaset Elements setzt wie die FRITZ!-Box auch auf DECT ULE. Dementsprechend funken die neu vorgestellten Thermostate auch über diesen Standard. Kompatibel zur FRITZ!-Box sind sie allerdings nicht, so dass immer die Basisstation Gigaset Elements zum Betrieb erforderlich ist. In der Regel wird diese bei der Nachrüstung schon vorhanden sein. Ansonsten bietet Gigaset aber auch ein Set an. Dieses enthält neben drei Thermostaten auch eine Basisstation zum Preis von 149,99 Euro. Ein einzelnes Thermostat schlägt mit 49,99 Euro zu Buche. Auch dieses gibt es (ohne Basisstation) im Dreierpack für derzeit 139,99 Euro. Gigaset hat die neue Heizungssteuerung übrigens „Comfort“ getauft.

Lieferumfang

Dem smarten Thermostat liegen neben der Anleitung und den beiden Mignon-Batterien auch diverse Adapter bei. Im „Normalzustand“ lässt sich das Thermostat an herkömmliche Heizkörper montieren. Dazu wird zunächst der vorhandene Thermostat auf die höchste Stufe eingestellt und danach abgeschraubt. Anschließend wird einfach das Thermostat von Gigaset stattdessen angeschraubt. Die beiliegenden Adapter erlauben auch den Anbau an spezielle Heizungssysteme von Danfoss, weitere Adapter für andere Systeme sind im Handel erhältlich. Eine genaue Liste hält Gigaset auf seiner Homepage bereit.

Installation

Je nachdem, ob bereits eine Basisstation vorhanden ist oder nicht, muss diese zunächst eingerichtet werden, was sich einfach und unkompliziert bewerkstelligen lässt. Ein Lob: Zur Einrichtung ist lediglich der Name und eine Emailadresse erforderlich. Im Sinne der Datensparsamkeit werden keine weiteren persönlichen Daten erfragt. Ist die Basis betriebsbereit, können die Thermostate ebenfalls sehr einfach installiert werden: Zunächst wird in der App das Thermostat als anzumeldendes Gerät ausgewählt und dann an diesem nach dem Einlegen der Batterien der Knopf zur Koppelung gedrückt. Nach wenigen Sekunden wird es in der App gefunden und kann einem Raum zugeordnet werden. Anschließend muss es an der Heizung montiert werden und führt dann auf erneuten Knopfdruck die Initialisierung durch. Hierbei wird der Motor justiert und an die Heizung angepasst. Ist dies erfolgt, kann die Nutzung bereits beginnen. In unserem Fall wurde anschließend noch ein aktuelles Update gezogen und installiert. Auf gleiche Art und Weise können weitere Thermostate eingerichtet werden.

Thermostate

Die smarten Thermostate selber sind mit einem Display und drei Knöpfen ausgestattet. Neben dem mittigen Knopf zum Koppeln gibt es noch Plus- und Minustasten zur direkten Einstellung der Temperatur. Gut gefallen hat uns hier das gut lesbare LCD-Display mit bernsteinfarbener Hintergrundbeleuchtung. Auch das Design an sich wirkt modern und macht am Heizkörper eine gute Figur. Natürlich interessiert uns hier aber mehr die Möglichkeit der Fernsteuerung. Diese kann über die App von Gigaset erfolgen. Dort tauchen unsere installierten Thermostate gleich an zwei Stellen auf: Direkt in der Raumübersicht und nochmal kompakt zusammengefast über den Menüpunkt „Thermostate“ links im Dashboard.

Steuerung

In der kostenlosen App für Android und iOS stehen dem Nutzer dann diverse Möglichkeiten zur Steuerung der Thermostate zur Verfügung. So lässt sich dort schnell und bequem vom Sofa aus die Temperatur regulieren. Was uns allerdings etwas störte war die fehlende Rückmeldung. So konnte man zwar die eingestellte Wunschtemperatur in der App ablesen, allerdings gibt es derzeit keine Möglichkeit zur Kontrolle der Ist-Temperatur im Raum. Die Thermostate selber melden hier offenbar nichts zurück und ein für solche Zwecke entwickeltes Raumthermostat oder ein einfaches Temperaturmodul ist zumindest aktuell bei Gigaset nicht erhältlich. So bleibt nur die manuelle Kontrolle der Raumtemperatur über ein herkömmliches Thermometer. Neben der manuellen Temperatureinstellung gibt es natürlich auch die Möglichkeit, Regeln zu definieren. Diese können sich an der Zeit orientieren und je nach Uhrzeit die Temperaturen ändern oder es werden komplexere Steuerungen zum Beispiel nach Status (Zuhause, Unterwegs) oder der Rückmeldung weiterer Sensoren (Fenster/Tür auf oder zu) erfolgen. Eine Möglichkeit wäre das Absenken der Temperatur beim Verlassen der Wohnung und dem Aufheizen bei der Rückkehr (Homecomming). Genauso könnte eine geöffnete oder geschlossene Tür eine individuell gesteuerte Temperatur bewirken, sofern das passende Gigaset-Modul vorhanden und eingebunden ist.

Noch keine Sprachsteuerung

Viele Systeme arbeiten inzwischen mit Sprachsteuerung zum Beispiel über Alexa von Amazon oder dem System Google Home. Das ist praktisch, so lässt sich die Raumtemperatur von der Couch auf Zuruf ändern. Von der Gigaset-Heizungssteuerung wird das allerdings zumindest aktuell noch nicht unterstützt. So fanden wir bei der Recherche bei den Alexa-Skills zwar zwei Steuerungen für das Gigaset Alarmsystem und den Smart-Plug, nicht jedoch für die neuen Heizungsthermostate. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass es demnächst auch einen entsprechenden Skill für die Heizungssteuerung geben wird. Übrigens plant Gigaset noch weitere Erleichterungen. So soll künftig unter anderem ein lernfähiger Assistent bei der Einrichtung von Regeln behilflich sein.

Zukunftsvisionen

Für die Zukunft haben die Entwickler nämlich noch einiges vor – mit den nächsten Software-Updates bekommt das Gigaset smart Thermostat weitere intelligente Funktionen. So muss sich der Nutzer des Gigaset smart Thermostats künftig nicht mit Steuerungsroutinen beschäftigen, sondern nur ein paar Fragen beantworten. „Wann stehen Sie morgens auf?“, „Wann sind Sie im Bad?“, „Wie viele Personen leben im Haushalt?“, „Wann verlassen Sie das Haus und wann kommen Sie wieder zurück?“ – basierend auf dem Tagesablauf der Bewohner erstellt das Gigaset Smart Home System einen Heizplan. Wird innerhalb der ersten sieben Tage wiederholt von Hand eingegriffen und die Temperatur manuell am Heizkörper verändert, wird das System über die Gigaset App nachfragen, ob Anpassungen am Heizplan vorgenommen werden sollen.

Fazit

Viele Gigaset-Nutzer hatten sich eine Heizungssteuerung gewünscht – nun ist sie da. Im Test überzeugten die Thermostaten durch Zuverlässigkeit und nicht zuletzt eine gute Haptik. Auch das Handling freenet funktioniere und die Umrüstung war völlig schmutzfrei in wenigen Minuten auch für Handwerksmuffel erledigt. Etwas gestört hat uns die fehlende Sprachsteuerung. Diese hat sich in der Vergangenheit in vielen Bereichen schon durchgesetzt und würde auch die Heizungssteuerung von Gigaset deutlich erleichtern.

Bildquellen:

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