Bedienung per App oder SMS

Etwas ungewöhnlich ist das Bedienkonzept der Anlage, welches sich allerdings bei näherer Betrachtung aus der reinen Anbindung per GSM zwangsläufig ergibt. So nimmt der Nutzer die Ersteinrichtung und Steuerung wichtiger Funktionen zwar am bequemsten über eine kostenlos verfügbare App vor, diese kommuniziert mit der Anlage allerdings ausschließlich per SMS. Mit anderen Worten: Jeder Befehl an die Anlage wie beispielsweise die Einrichtung neuer Kontaktrufnummern wird von der App als SMS-Code an die Zentrale geschickt. Diese quittiert dann die Anweisung mit einer Antwort-SMS. Daher muss nicht nur die Sim-Karte in der Anlage, sondern auch die zur Steuerung SMS verschicken können. Am wirtschaftlichsten ist das natürlich, wenn beide Karten über ein gewisses Kontingent an Frei-SMS verfügen. Der Anbieter der Anlage ist hierzu übrigens mit den Mobilfunkanbietern im Gespräch, ob eine passende Sim-Karte mit dem Startpaket ausgeliefert werden kann. Diese könnte dann zumindest über ein Startkontingent an Frei-SMS verfügen, um den sofortigen Einstieg zu ermöglichen. Soll die Anruffunktion genutzt werden, muss die Karte zusätzlich noch über die Möglichkeit verfügen, Telefonate zu führen.

Im Praxistest

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Wir haben uns zum Test zwei Sim-Karten besorgt. Eine verfügt über ein Kontingent von 300 SMS oder Telefonate und wird in die Zentrale gesteckt. Die zweite Karte bietet 200 Frei-SMS und kommt in unser Smartphone. Anschließend laden wir uns die App von tapHome herunter und installieren diese. Um diese zu nutzen, muss zuerst das Standardpasswort (1234) auf eine andere frei gewählte Ziffernkombination geändert werden. Dies geschieht mittels einer Konfigurations-SMS, die an die Zentrale verschickt wird. Anschließend können alle weiteren Einstellungen über die App vorgenommen werden. Dazu gehört die Einrichtung der Admin-Rufnummer. Dabei handelt es sich um die Rufnummer, von welcher Befehls-SMS an die Anlage geschickt werden sollen. Die Zentrale akzeptiert aus Sicherheitsgründen ausschließlich Befehle, die von dieser Nummer kommen. Natürlich muss auch die Rufnummer der Zentrale hinterlegt werden. Im Alarmfall kann die Anlage autorisierte Nutzer per SMS oder Telefonanruf benachrichtigen. Die entsprechenden Nummern müssen natürlich im System hinterlegt werden. Während im Alarmfall eine SMS den genauen Alarmgrund mitteilt (z.b. Verdacht auf Einbruch, Verdacht auf Sabotage, SOS-Alarm…) waren wir beim Test der Anruffunktion zuerst etwas erstaunt: Zwar klappte der Anruf, es gab aber keine Sprachnachricht oder ähnliches zu hören. Das muss der Nutzer natürlich erst einmal wissen, denn zuerst dachten wir an einen Defekt. Allerdings kann der Angerufene mit den Ziffern- und Symboltasten während des Gespräches bestimmte Aktionen ausführen. Dazu gehört das Deaktivieren der Anlage, aber auch die Möglichkeit, in den Raum zu hören und auch zu sprechen. So kann beispielsweise bei einem Fehlalarm nachgefragt werden, ob alles in Ordnung ist. Nach einer gewissen Eingewöhnung klappte die Bedienung sowohl per SMS als auch per Anruf problemlos.

Schnelle Auslösung

Positiv überrascht waren wir von der kurzen Reaktionszeit der Anlage. So dauerte es nur wenige Sekunden und eine SMS war im Alarmfall verschickt. Etwa 30 Sekunden benötigt das System, um die erste hinterlegte Rufnummer zu kontaktieren. Nimmt niemand ab, wird die Liste mit den maximal fünf Rufnummern abtelefoniert, bis ein Teilnehmer das Gespräch entgegennimmt. Nicht verschweigen dürfen wir aber ein kleines Manko der Anlage. Diese verfügt zwar über einen eingebauten Akku, der selbst bei Stromausfall seine Funktion gewährleistet. Allerdings gibt es unter der Abdeckung der Unterseite einen Schalter, mit dem die Anlage komplett abgeschaltet werden kann. Bei ungünstiger Installation in Verbindung mit einer ggf. programmierten Auslöseverzögerung könnte ein potentieller Einbrecher die Anlage damit außer Gefecht setzen. Entsprechende Kenntnisse vorausgesetzt kann dieser bei schnellem Handeln auch die Versendung einer Sabotage-SMS verhindern. Unser Tipp deshalb: Anlagen immer möglichst schwer erreichbar und ggf. versteckt montieren. Ideal ist die zusätzliche Absicherung mit einem Bewegungsmelder, der dann auch bei einer Auslöseverzögerung umgehend für Alarm sorgt.

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